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Channel: Pflege – derAfri
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Wertschätzung in der Pflege

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Vor einiger Zeit habe ich mit @korallenherz über das Thema Pflege gesprochen. Unter anderem haben wir über die Wertschätzung gesprochen, welche Pflegekräften erhalten – oder auch nicht.

Ein kleiner Rückblick auf den Stationsalltag

Ich muss nicht für jeden Handgriff ein ‚danke‘ bekommen.

Warum auch? Ich mache schließlich nur meinen Job.

Dennoch sind mir in meiner Vergangenheit immer wieder Menschen über den Weg gelaufen, denen dies offensichtlich nicht gereicht hat. Menschen, die erwarten, dass Pflegende wie Maschinen immer pünktlich mit dem Essen im Krankenzimmer stehen. Mit einem Lächeln auf den Lippen und immer mit der Frage ob sie nicht noch etwas bräuchten. (Zugegeben: Das Essen und besonders dessen Pünktlichkeit scheint für fast alle Patienten die wichtigste Konstante während des Krankenhausaufenthaltes zu sein.) Die Tatsache, dass wir eben nicht nur Maschinen, sondern Menschen sind, die auch mal schlechte Laune haben scheint für manche dann aber auch weit her geholt zu sein.

Ich denke, einige dieser Personen verwechseln einfach nur ihre Umgebung und denken, sie wären in einem Hotel und verwechseln die Notrufanlage mit dem Roomservice. Zudem hat sich das mit dem ‚bitte‘ und ‚danke‘ sagen scheinbar auch als unnötig herausgestellt.

Was ich nicht sehe ist auch nicht da

Vielleicht liegt es nur daran, dass diese Menschen vergessen, dass sie nicht alleine auf der Station sind, sondern vielleicht noch 30 weitere Patienten mit ihnen. Mit etwas Glück ist das Pflegepersonal noch mit 4 Personen am Start. In der Regel werden Stationen durch die Pflegekräfte aufgeteilt. Macht dann also etwa 7-8 Patienten pro Pflegekraft. Angenommen der Dienst beginnt um 6 Uhr mit einer Übergabe bis 6.30 Uhr, dann bleiben noch 1 ½ Stunden bis das Frühstück kommt. Da kommen wir also im Schnitt pro Patienten auf nicht mal 15 Minuten für die Morgenpflege. Heißt: Wach werden, Vitalzeichen Kontrollieren, aufstehen, waschen, anziehen,… und im Idealfall findet man noch heraus, wie gut oder schlecht es der Patient*in geht. Aber wie das so ist, die Pflegebedarfe sind unterschiedlich. Das kann gut sein und man hat mehr Zeit für einzelne Patienten, die heute eine schlechte Tagesform haben, kann aber auch schlecht sein, wenn man für alle mehr Zeit benötigt, denn dann werden schon die ersten Patient*innen ungeduldig wo denn ihr Essen bliebe.

Natürlich ist es erfreulich, wenn die Patient*innen nichts von dem Stress auf der Station mitbekommen. Aber wieso geht man davon aus, dass zum Beispiel das Frühstück aus Boshaftigkeit verspätet verteilt wird? Liegt es an dem scheinbar modern gewordenen Gedanken ‚Nur ich arbeite hart‘? Ich kann es nur mutmaßen.

Ich erwarte als Wertschätzung nicht für jede Kleinigkeit ein ‚danke‘ aber das Verständnis dafür, dass auch andere Menschen ‚Kleinigkeiten‘ benötigen.

Foto:  CC-BY 2.0 Vinoth Chandar

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